Allgemeine Übung 26.04.2019
Brand in Beherbergungsbetrieb mit vermisster/n Person(en) im Ortszentrum war das Alarmstichwort für die erste allgemeine Übung in diesem Jahr.
Die eingeteilten Gruppenkommandanten erhielten von den Übungsverantwortlichen, wie im Ernstfall, nur spärliche Informationen.
Für das weitere Vorgehen notwendige Details mussten während der Erkundung gewonnen und erfragt werden. Auf diese wichtige Aufgabe beim Ersteintreffen am Einsatzort wurde bei dieser Übung besonders wert gelegt.
Die Erkundung ergab folgende Lage:
Eine oder mehrere Personen befanden sich, laut Servicepersonal, zum Zeitpunkt der Brandentstehung in der Gaststube, nahe des Brandherdes.
Zwei Personen befinden sich im Zimmer über der Gaststätte und können nicht flüchten, für sie bestand jedoch keine unmittelbare Gefahr.
Folgerichtig, entschied der eingesetzte Gruppenkommandant, die Personenrettung bzw. Suche im verrauchten Gastraum zu priorisieren, weitere nachrückende Kräfte sollen die im Zimmer eingeschlossenen Personen über die 3-teilige Schiebeleiter zu einem späteren Zeitpunkt retten.
Ausgerüstet für den Innenangriff, sowie Menschrettung ging der Angriffstrupp unter schwerem Atemschutz vor. Der Atemschutztrupp durfte dabei erstmalig die neuen Atemschutzgeräte bei einer allgemeinen Übung in Betrieb nehmen.
Durch das rasche Einsetzen des Druckbelüfters, sowie die Schaffung einer Abluftöffnung, konnte die Suchzeit verringert und die Überlebenschance für die vermisste(n) Persone(n) vergrößert werden. Die sogenannte taktische Ventilation ist ein wesentlicher Bestandteil des Branddienstes und bedarf einer genauen Koordination aller eingesetzten Kräfte, um das Risiko für die eigenen Kräfte zu minimieren, die Chance auf eine erfolgreiche Rettung jedoch zu maximieren.
Nach der erfolgreichen Rettung der vermissten Person aus dem Erdgeschoss, sowie den zwei eingeschlossenen Hotelgästen, wurde der Atemschutztrupp zur nochmaligen Kontrolle in die Räumlichkeiten entsandt.
Um ein weiteres Szenario zu üben, wurde ein Atemschutzträger von den Übungsverantwortlichen angewiesen einen medizinischen Notfall zu simulieren. Bei einem „MAYDAY“ über Funk, werden alle verfügbaren Kräfte auf die Kameradenrettung gebündelt. Diese Notfälle können nicht ausreichend genug geübt werden, denn diese stellen im Realfall eine Stresssituation und Lageveränderung für alle eingesetzten Kameraden dar.
Die Rettung eines verunfallten Geräteträgers durch den restlichen Trupp gestaltet sich als schwieriges Unterfangen – Luftversorgung, Orientierung, Kraftreserven gehen bei diesen Situationen schnell zu neige.
Aus diesem Grund ist bei jedem Atemschutzeinsatz das Vorhandensein eines Rettungstrupps unumgänglich, dieser besteht aus zumindest 3 weiteren fertig ausgerüsteten Atemschutzgeräteträgern und kann im Bedarf aufgestockt werden.
Nach der erfolgreichen Rettung unseres Geräteträgers, durften wir das im Umbau befindliche Übungsobjekt nutzen, um das sogenannten Halligan Tool zu beüben. Herkömmliche Innentüren sollten mit diesem Werkzeug kein Problem mehr darstellen.
Die FF Aflenz bedankt sich recht herzlich bei Hr. Günther Essenko und Hr. Stefan Pierer für die Möglichkeit die Räumlichkeiten zu beüben.
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